Ménerbes in der Provence zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs und liegt auf einem Hügel wie ein steinernes Schiff. Von dort aus genießt man einen ungehinderten Blick auf den Luberon, das Vaucluse-Gebirge und die umliegenden Weinfelder. Bei einem Besuch des Dorfes fällt auf, dass Ménerbes viele Zeugnisse seiner reichen historischen Vergangenheit bewahrt hat. Besonders reizvoll sind die Gassen mit stolzen Stadthäusern aus dem 18. Jahrhundert und alten Wohnsitzen. Ménerbes ist durch eine mittelalterliche Bauweise geprägt, wurde jedoch bereits in prähistorischer Zeit besiedelt (Dolmen de la Pichouno). Im Mittelalter war der Zugang zur Stadt über die beiden Tore St-Sauveur und Notre-Dame möglich.
Während der Religionskriege war Ménerbes die Hauptstadt der protestantischen Bewegung. In dieser Zeit entstand auch die imposante Zitadelle, die zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die schönen, alten und gut restaurierten Häuser zeugen noch heute von dieser bewegten Vergangenheit und davon, dass der Ort einst vom Adel bewohnt war. Neben der Zitadelle besitzt der Ort den für die Provence typischen Glockenturm mit angeschlossenem Torbogen. Im Dorf lebten berühmte Künstler wie Nicolas de Staël oder Picasso; der englische Schriftsteller Peter Mayle sorgte in den 1980er Jahren mit seinen Romanen für die weltweite Bekanntheit des Dorfes. Heute kann man das ungewöhnliche Musée du Tire-Bouchon (Korkenzieher-Museum) besichtigen und im Maison de la Truffe et du Vin (Trüffel- und Weinhaus) die Weine der Côte du Luberon verkosten.